Anlässlich des internationalen Frauentags wurde auch heuer der Meisterinnen-Förderpreis des Soroptimist International Club Innsbruck in Kooperation mit der Tiroler Wirtschaftskammer vergeben.
Starke Frauen in Technikberufen vor den Vorhang: Die diesjährige Preisträgerin ist Rebekka Peer aus Vomp, eine herausragende Kraftfahrzeugtechnikerin, die mit ihrem Werdegang und Engagement als Vorbild für junge Frauen in technischen Berufen dient.
Die Auszeichnung ehrt Frauen, die sich in von Männern dominierten Branchen durchsetzen und gleichzeitig zur Stärkung weiblicher Fachkräfte in der Technik beitragen. „Mit diesem Preis wollen wir das Bewusstsein für die Chancen in technischen Berufen schärfen und Frauen ermutigen, ihren individuellen Karriereweg abseits traditioneller Rollenbilder zu gehen“, betont Esther Happacher, Präsidentin des Soroptimist International Club Innsbruck und Jurymitglied.
Ungewöhnlicher Karriereweg mit Vorbildwirkung
Rebekka Peer hat nach ihrer AHS-Matura mit Auszeichnung zunächst ein Lehramtsstudium für Latein und Griechisch begonnen. Doch ihre wahre Leidenschaft galt der Technik: 2018 startete die passionierte Schlagzeugerin eine Lehre als Kraftfahrzeugtechnikerin mit Schwerpunkt Personenkraftwagentechnik und Systemelektronik bei der Pappas Tirol GmbH, die sie mit Auszeichnung abschloss. „Das Studium der klassischen Sprachen war nicht meine Welt. Viele haben meine Entscheidung nicht verstanden, aber für mich war es genau richtig“, erzählt Peer. Letztes Jahr legte sie erfolgreich die Meisterprüfung ab und ist mittlerweile auch in der Lehrlingsausbildung tätig.
Rebekka Peer hat mit ihrer mutigen und entschlossenen Entscheidung für einen untypischen Berufsweg bewiesen, dass sie eine wahre Pionierin ist, so Happacher: „Sie hat Wege beschritten, die für die österreichische Bildungslandschaft in mehrfacher Hinsicht untypisch sind: die bewusste Wahl einer technischen Ausbildung mit Schwerpunkt auf nachhaltige Mobilität, obwohl sie eine AHS-Matura mit Auszeichnung abgelegt hat. Ihr differenzierter Blick darauf, ob jeder und jede für bestimmte Tätigkeiten geeignet ist, zeigt ihre Weitsicht und ihr Verständnis für individuelle Berufswege.“
Engagement für die nächste Generation
Neben ihrer eigenen Weiterentwicklung möchte Peer insbesondere die Lehrlingsausbildung weiter ausbauen. Ihr Ziel: Mehr junge Frauen für technische Berufe zu begeistern. „Wer eine Leidenschaft für Technik hat, handwerklich geschickt ist und sich vor körperlicher Arbeit nicht scheut, kann in einer Kfz-Werkstatt eine erfüllende Karriere finden“, so Peer.
Frauen in der Technik fördern
Evelyn Geiger-Anker, Direktorin der Wirtschaftskammer Tirol, hebt hervor: „Rebekka Peer hat sich für einen zukunftsweisenden Beruf entschieden, der Frauen noch immer viel zu selten offensteht. Sie ist eine Inspiration für viele junge Frauen, die sich für Technik interessieren. Ihre bewusste Entscheidung für einen technischen Beruf zeigt, wie wichtig es ist, berufliche Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten genau zu bedenken – denn eine fundierte Ausbildung bietet nicht nur Sicherheit, sondern auch finanzielle Unabhängigkeit.“ Der Meisterinnen-Förderpreis 2025 zeigt, dass der Mut, seinen eigenen Weg zu gehen, belohnt wird. „Möge das Denken und die Entschlossenheit der Meisterinnen Ansporn zur Nachahmung sein und einen Anreiz für andere Frauen schaffen“, so Geiger-Anker abschließend.
Die mit 1.500 Euro dotierte Auszeichnung würdigt Frauen, die ihren Meisterinnen-Abschluss in einem männertypischen Beruf erlangt haben – und soll Anreiz für andere Frauen sein, ebenfalls derartige, bislang ungewöhnliche Ausbildungs- und Berufswege einzuschlagen.
Auch Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich und Barbara Thaler, Präsidentin der WK Tirol nahmen an der feierlichen Ehrung von Rebekka Peer teil und lobten das große Engagement sowie die Vorbildfunktion der jungen Meisterin.
